#219 Über Form und Inhalt: Ein Kurs in Wundern

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„Ich rege mich nie aus dem Grund auf, den ich meine.“
- EIN KURS IN WUNDERN, Ü-I.5

"Ein Kurs in Wundern" zeigt dir auf, dass das Ego dich vor allem mit der Form ablenken will. Ein Ego sagt dir, nutze die fünf Sinne des Körpers und lenke sie nach außen, um Sinn aus dieser Welt zu machen. Halte dich bitte vor allem mit den Dingen auf, die du im Außen wahrnimmst. Und bitte, bitte rege dich über diese offensichtlichen Dinge laut auf, damit du ja nicht merkst, dass damit dein Fokus auf der Form liegt und nicht auf dem Inhalt.

Wenn wir uns je nachhaltige Veränderung wünschen, ist es wichtig, dass wir erkennen, dass die Form (Projektionsfläche) tatsächlich unwichtig ist. Denn Form ist nur Wirkung, der Inhalt ist die Ursache. So erinnert Lektion 23 uns: „Es hat keinen Sinn, über die Welt zu jammern. Es hat keinen Sinn, zu versuchen, die Welt zu verändern.“ Nein, denn dort verharrst du in der Form und dortige Veränderungsversuche müssen scheitern.

Das Jammern über die Form

Ich habe hier im happycoollove Podcast schon mehrfach erwähnt, wie mein Ego versucht hatte, mich anfangs vom Lesen des Kurses fernzuhalten. Mein Ego war der festen Überzeugung, dass die Sprache des Kurses sperrig ist und das ich nichts mit dieser religiös anmutenden Sprache anzufangen könne. Und dann kam dieser Moment. Ich habe diesen Satz im Handbuch für Lehrer gelesen (der Kurs ist ein dreiteiliges Werk, welches in Textbuch, Übungsbuch und in ein Handbuch für Lehrer gegliedert ist), wo steht: „Alle Begriffe sind potentiell kontrovers — und diejenigen, die nach Kontroverse suchen, werden sie finden.“ Dieser Satz hat damals alle Einwände meines Ego mit einem Mal weggefegt und seitdem empfinde ich die Sprache tatsächlich nicht mehr als sperrig, sondern ich empfinde sie oftmals als wunderschön. Warum? Weil ich verstanden habe, dass die Sprache nur Form ist und der Inhalt auf den diese Sprache hinweisen möchte, das größte Glück ist, welches es für mich gibt.

Dein Ego liebt es, über Form in allen Varianten zu jammern. Es ist egal, ob es die Sprache des Kurses ist, die Weltsituation, die Wirtschaft, dein Ehemann, die Ehefrau, dein Freund oder die Freundin, deine Mutter, deine Katze oder der Nachbar von nebenan. Denn das ist die Absicht des Ego. Es will dich in einer scheinbar komplexen Welt mit scheinbar sehr verstrickten Beziehungen zu anderen Menschen festhalten, damit du dich mit ihm in der Form verlierst. Nur das Ego ist Komplex, die Wahrheit ist einfach.

So sorgt das Ego dafür, dass du dich im Kreis drehst, deine Komfortzone nicht verlässt und nicht verstehst, dass du dich zwar aufregst, aber übersiehst, warum du dich in Wahrheit aufregest, wie uns Lektion 5 im Übungsbuch erinnert.

Das Ego, die Form und der Schmerz

Des Ego Lieblingsempfindung ist Schmerz. Der Schmerz, der an der Oberfläche entsteht, wenn wir über die Welt und die Menschen im Außen jammern, weil sie nicht so funktionieren, wie wir es in unserem menschlichen Ich gern hätten. Es ist der Schmerz der entsteht, wenn wir uns zum Opfer der Welt machen. Die Lektion 31 trägt übrigens die Überschrift: „Ich bin nicht das Opfer der Welt, die ich sehe.“

Wenn wir dann endlich aufhören, zu projizieren und mehr und mehr einkehren in die innere Stille, lassen wir nach und nach die erbarmungslose Welt des Ego hinter uns. Dort bemerken wir, dass hinter all dem Lärm, all den Projektionen des Ego, die wahren Schatten unserer menschlichen Erfahrung auf uns warten, um endlich geheilt zu werden.

Wenn wir uns nicht trauen, nach innen zu gehen und Licht in unser inneres Dunkel zu bringen und es beim Namen zu nennen, können wir nicht erlöst werden (unsere wahre Natur und unsere geistige Verbundenheit anerkennen und leben). Lektion 23 verrät uns: „Diese Veränderung erfordert, dass die Ursache erst identifiziert und dann losgelassen wird, damit sie ersetzt werden kann. Die ersten beiden Schritte bei diesem Vorgang erfordern deine Mitwirkung. Der letzte nicht.“

Es wird ganz klar, dass wenn wir dem Ego zuhören, wir im Schmerz der Form festhängen, ohne je wirklich nach innen gegangen zu sein oder ein Schritt vorwärts in unserer Heilung vorangekommen zu sein. Die wahre Ursache für die Welt, die du derzeit wahrnimmst, bist immer du selbst mit deinen Gedanken. Und für deine Gedanken, kann die Form nichts, weil die Form aus unseren Gedanken entsteht.

Lektion 23: Die Angriffsgedanken des Ego

Zum Abschluss der heutigen happycoollove Podcast Folge schauen wir gemeinsam in die Lektion 23 aus dem Übungsbuch von „Ein Kurs in Wundern“. Denn diese Lektion erinnert uns sehr klar daran, dass wenn wir in der Form verharren, wir davon überzeugt sind, dass Angriff (und Verteidigung) uns sicher halten. Aber das einzige, was Angriff und Verteidigung tun ist, uns eine gefährliche Welt aufzuzeigen, in der wir vor jedem Menschen und allen Dingen auf der Hut sein dürfen. Denn wir haben Angst, dass sie zum Angriff oder zur Verteidigung ausholen. Des Ego Welt ist eine aus Angriff und Abwehr, in der wir immer Angst haben müssen, dass jemand sich rächt, weil wir ihn bereits angegriffen haben oder uns ihm gegenüber verteidigt haben. Es ist ein Teufelskreis, wie der Kurs uns erinnert.

Der einzige Ausstieg ist eine höhere Ebene. Dort, wo deine wahre Natur dich immer wieder mit offenen Armen erwartet. Nur dafür dürfen wir die Angriffsgedanken aufgeben, die uns das Ego als unseren Selbstschutz verkauft. Denn in unserer Wehrlosigkeit liegt unsere Sicherheit, lehrt uns EKIW. Und nur, wenn wir dieses schmerzhafte Spiel aus Angriff und Verteidigung aufgeben können, werden wir tatsächlich aufhören zu überleben und endlich anfangen auf wundervolle Weise zu leben.

Auf ein Leben voller Wunder
Deine Peri



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