der 15. Mai - der letzte Tag der Eisheiligen, Tag der kalten Sophie

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Hey Hive,

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hat jemand von euch mal was von den Tagen der Eisheiligen gehört?
Ich denke, es ist eine Bezeichnung aus einer Zeit, wo man sich eben an die Natur gerichtet hat.

So eine Bezeichnung liest man öfters wenn es darum geht Pflanzen auszusähen und in den Garten zu stellen.

Ich kenne besonders den 15. Mai, da des eben der letzte Tag der Eisheiligen ist, welches auch der Tag der kalten Sophie genannt wird.

-Sophie = Sophia = Name unserer Erde

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Wichtig ist dieser Tag in der Natur, da dies der letzte kalte Tag im Frühjahr ist. Oft regnet es an diesen Tag, und die Temperaturen fallen. Nach diesem Tag ist es oft schön und es wird warm. Wichtig ist es für Gärtner. Wenn sie von diesen mythologischen Namen und Hintergrund wissen, wissen sie, dass sie erst nach den Eisheiligen sein Pflanzengut im Garten aussähen können. Erst dann kann man ohne Bedenken die Pflanzen aus den Wintergarten (oder sonst wo im Haus) nach außen tragen.

Deshalb werde ich mir mal ein Beispiel an der Natur nehmen, und jetzt auch eiskalt gegenüber Spasten sein. Bevor die Zeit der Wärme, Fülle und Güte heranbricht.

Bekanntester Spruch:
"Kräht der Hahn auf den Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist!"

Wusstest ihr, dass der Vollmond im Mai Wonnenmond bzw Blumenmond heißt ?

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Ich habe auch alte Bauernregeln zum Mai gefunden:
Ich zitiere aus einer Nachricht von einem Telegram Kanal namens "Vaterländischer Weiberbund"

Bauernregeln für den Wonnenmonat
Bauernregeln für den 1. Mai:
Auf Philippi und Jakob folgt ein großer Erntesegen.
Ist die Hexennacht voll Regen, wird´s ein Jahr mit reichlich Segen.
An Jacobi heiß und trocken, kann der Bauersmann frohlocken.
Windet es am ersten Mai, dann das ganze Jahr.

Bauernregeln für den 2. Mai:
Gewitter Anfang Mai, dann ist der April vorbei.

Bauernregeln für den 4. Mai:
Der Florian, der Florian, noch einen Schneehut tragen kann.
Sankt Florian, St. Florian, verschone mein Haus, zünd andere an.

Bauernregeln für den 5. Mai:
Regnet es am Himmelfahrtstag, der Weinbauer klagen mag.
Regnet zu Christi Himmelfahrt, macht dem Bauern die Erde hart.

Bauernregeln für den 7. Mai:
Wenn sich naht Sankt Stanislaus, rollen die Kartoffeln raus.
Wenn Tränen weint der Stanislaus, werden blanke Heller draus.

Bauernregeln für den 8. Mai:
Wie Christus in den Himmel fährt, zehn Sonntag so das Wetter währt.

Bauernregel für den 10. Mai:
Gordian, man nicht trauen kann.
Florian und Gordian richten oft noch Schaden an.

Bauernregeln für den 11. Mai:
Mamertus und Pankratius und hinterher Servatius sind gar gestrenge Herrn.
Der heilige Mamerz hat von Eis ein Herz.

Bauernregeln für den 12. Mai:
Pankratius (1. Eisheiligen) hält den Nacken steif, sein Harnisch klirrt von Frost und Reif
Pankraz und Urban (25. Mai) ohne Regen, bringen großen Erntesegen.
Pankratius und Servatius bringen Kälte oft und auch Verdruss.

Bauernregeln für den 13. Mai:
(2. Eisheiligen) Servatius Mund der Ostwind ist, hat manch Blümlein tot-geküsst.
Servaz und Sophie muss vorüber sein, will der Bauer vor Nachtfrost sicher sein.
Vor Servati kein Sommer, nach Servati kein Frost

Bauernregeln für den 14. Mai:
(3. Eisheiliger) Bonifatius. Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.

Bauernregeln für den 15. Mai:
Kalte Sophie sät Lein, zu gutem Gedeihn.
Die kalte Sophie, die bringt zum Schluss, ganz gerne noch einen Regenguss.

Bauernregeln für den 16. Mai:
Der Nepomuk uns das Wasser macht, dass uns ein gutes Frühjahr lacht.
Heiliger Johann Nepomuk, treib uns die Wassergüss zurück.

Bauernregel für den 21. Mai:
Ist Dreifaltigkeit klar und hell, wächst der Hafer schnell.
Wie zu Dreifaltigkeit das Wetter fällt, es bis zum Monatsende anhält.

Bauernregel für den 24. Mai:
Magdalena weint um ihren Herrn, drum regnet´s an ihrem Tage gern.
Lein, gesät an Esthern, wächst am allerbesten.

Bauernregeln für den 25. Mai:
Scheint die Sonne am Urbanitag, wächst guter Wein nach alter Sag´.
Sankt Urban hell und rein, segnet die Fässer ein.
Wie´s Wetter am Sankt Urbanstag, so der Herbst wohl werden mag.
Wie es sich um St. Urban verhälst, so ist´s noch 20 Tage bestellt.
Die Witterung an Sankt Urban, zeigt des Herbstes Wetter an.

Bauernregeln für den 29. Mai:
Wie viele Tage vor Fronleichnam Regen, soviel Tage hinterher.

Bauernregeln für den 30. Mai:
Sankt Wigand, dieser böse Mann, oft noch Fröste bringen kann.
Sankt Wigand, dieser böse Tag, zuletzt noch Nachtfrost bringen mag.

Bauernregeln für den 31. Mai:
Wer erst Hafer sät an Petronell, dem wächst er gerne, gut und schnell.
Ist es klar an Petronell, messt den Flachs ihr mit der Elle.
Auf Petronellentag Regen,
wird sich der Hafer legen.

Woher diese Regeln stammen, weiß ich nicht.
Ob sie stimmen, weiß ich auch nicht. Können wir ja mal gemeinsam verfolgen.. doch bei Geoengineering schwierig.

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oder auch:

"Mai.
Ein Zauber liegt im Monat Mai.
Was führt dies Wunder nur herbei?
Gott Amor hat ihn auserkoren-
ich glaub' das Glück ist hier geboren!"
Volksweise.

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auch:

"Maibraut.
Wie in einem Baum, Zweig oder in Blumen ist der Maisegen oft
in einer Person dargestellt. Sie wird, mit Laub umhüllt oder bekränzt durch die Straßen geführt, genau wie die Maien. Bisweilen versteckt sie sich im Walde, wird ausgesucht und ins Dorf gebracht.
Sie ist überall die deutliche Verkörperung des Natursegens, der im Dorfe einziehen soll. Die Gestalt hat jenach ihrer Entstehung und
der Ausübung des Brauches und dem Hervorheben einzelner Teile
desselben die verschiedensten Namen.
~
Vielfach bekränzen die mit Blumen geschmückten Mädchen eine ihrer
Freundinnen und führen sie im Dorf herum. Dies Mädchen heißt, besonders in Norddeutschland, Maibraut oder Pfingstbraut. Neben ihm steht manchmal ein Bräutigam. Das Paar wird auch Mai- oder
Pfingstkönig und -königin oder Maigraf und-gräfin genannt. In Sachsen versteckte sich früher das Brautpaar außerhalb des Dorfes. Die Einwohner zogen aus, es zu suchen, und führten es in feierlichem Zuge mit Musik durchs Dorf. Am Abend war Tanz. Bisweilen wird ein regelrechter
Hochzeitszug veranstaltet. Vereinzelt sind noch Spuren eines ehemaligen Beilagers erhalten. Diese Begehungen sind zurückzuführen auf das neben einanderstellen menschlicher und vegetabilischer Fruchtbarkeit. Durch Liebesverbindung der Menschen wird auch die Erde zu neuer Fruchtbarkeit angeregt, wie umgekehrt das Volk alles Leben des Menschen aus der Mutter Erde kommen läßt. Aus ihr kommen die Kinder, die vor der
Geburt im Kindlesbrunnen oder unter einem Baum leben, der Kranke wird auf die bloße Erde gelegt, um neue Kraft zu bekommen,in den mütterlichen Schoß der Erde legen wir unsere Toten, auf daß sie zu neuem Leben geboren werden."

Aus: "Deutsche Feste und Volksbräuche" von Eugen Fehrle, 1920.

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"Maiglöckchen läutet in dem Tal.

Maiglöckchen läutet in dem Tal
das klingt so hell und fein:
So kommt zum Reigen allzumal
ihr lieben Blümelein

Die Blümchen blau und gelb und weiß
Die kommen all herbei
Vergißmeinnicht und Ehrenpreis
Zeitlos und Akelei

Maiglöckchen spielt zum Tanz im Nu
Und alle tanzen dann
Der Mond sieht ihnen freundlich zu
Hat seine Freude dann

Den Junker Reif verdroß das sehr
Er kommt ins Tal hinein
Maiglöckchen spielt zum Tanz nicht mehr
Fort sind die Blümelein

Doch kaum der Reif das Tal verläßt
Da rufet wiederum
Maiglöckchen zu dem Frühlingsfest
Und läutet: bim, bam, bum

Nun hält’s auch mich nicht mehr zu Haus
Maiglöckchen ruft auch mich
Die Blümlein geh´n zum Tanz hinaus
Zum Tanze geh‘ auch ich."

Text und Musik: Hoffmann von Fallersleben

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Irgendwo hab ich mal gelesen:
"Es ist besser ein Krieger im Garten zu sein als ein Gärtner im Krieg" -Bruce Lee
(:

Im Mai sollen die meisten Kräuter wachsen, hab ich mal gehört..

„Nicht fort, sondern hinauf sollt ihr euch pflanzen!“
Nietzsche.

Hier zum Weiterlesen von Gourmet, Nutzgarten, Küchengarten von Goethe.

See you sooon :) ~



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Ich hätte da noch ein Zitat von Max Werner:

"Rain in May - wash your worries awy."

Den dazu passenden Blog-Artikel hatte ich vor zwei Jahren mal geschrieben.

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Des passt perfekt dazu!

Hab den Song noch nie gehört..

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x.x

Vor 30 Jahren konnte man vielleicht noch solche Mai Regeln im Alltag anwenden...
heute ?
im Tal ist es eisig, auf dem Plateau ist es schwül mit eiskalten Wind.. komisches Wetter ^^

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Interesting lore... Is this something from German farmers or more widespread?

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idk. i found it on the telegram channel. but when I search it in the internet i found seperate german sources from other channels like the mainstream xD
I think there are some old wises which you can only find in books.
but before I read an old book in another language, I read the old books in my native language. so..

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Sophia macht nochmal richtig kalt und dann Vollgas in den Hochsommer?

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keine ahnung. bin ich mal gespannt. heute erst wieder der 2. Tag mit etwas mehr Sonne.. :D

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