RE: REMINDER HIVE MEET UP VIENNA 06.10.2022 at EDISION Vienna 🐝🤙

Ja, das sind komplexe Fragen.
Über Irrtümer oder Fehler zu sprechen, kann Einsichten bringen. Einsichten führen zur Veränderung. Diese Veränderung kann eine Verbesserung sein. Wer fühlt Veränderung als positiv?

Da erinnere ich mich an ein Beispiel.
Angenommen, ich stolpere auf meinem täglichen Weg über einen versetzten Stein. Würde ich im Nachhinein nicht darüber nachdenken, würde ich weiter auf meinem täglichen Weg darüber stolpern. Nachdenken ist sprechen, hier der innere Monolog, der auch nach außen in einen Dialog getragen werden und Einsichten beschleunigen kann.
Gehe ich es an, kann meine Gangart geändert oder der Stein geebnet werden, sodass ich nicht mehr darüber stolper. Ich kann allerdings das stolpern auch optimieren und ein Master of Stolpern werden. Ministry of silly Walks.

Ein Beispiel für die Opferrollen.
Hier kann nach Soziopathen gefragt werden, also, wer hat Spaß dabei? Oder: Gibt es hier Masochisten oder Sadisten? Wer genießt, wer leidet?
Oder wieder anders gefragt, in alter Tradition der Buddhisten (und passend zum Teufelskreis (oder Gotteskreis?)): Gibt es eine Existenz ohne Leid? Solange wir existieren, nehmen wir jemandes Platz ein. Jemandes kann jede Form von Leben sein.
Und mein Platz in der Welt, in der Gesellschaft, bringt Ansichten und deren Handlungen mit sich, die mit der äußeren Welt abgestimmt werden müssen.
Sollen wir nun das Leid genießen oder das Leid leiden?
Epikur erklärt Leid als Unlust, welche wir vermeiden wollen. Was, aber wenn unsere Lust des anderen Leid ist? Das widerspricht oft unserer Moral.
Auch entstand, mehr oder weniger dadurch, die Erkenntnis des Hedonismus. Wiederum die (meine persönliche) Frage, ob es nachhaltigen Hedonismus gibt?
Und so weiter. Komplexe Fragen bringen weitere komplexe Fragen und eventuell unbefriedigende Antworten.

Ruhe benötigt Definition. Was ist Ruhe?
Isolation? Eigenbestimmung? Individualität? Selbstverwirklichung? Unabhängigkeit? Ataraxie (wieder Epikur)?
Ist Ruhe Luxus?

Wer hinterfragt, braucht viele Lehren. Sonst findet man sich in einem Teufelskreis.
Die eigene Balance zu richten und seinen Angelpunkt des Seins überhaupt zu verstehen, ist bereits eine Herausforderung. Umso mehr wir hinterfragen, umso weniger Antworten gibt es. Darauf müssen wir uns ebenfalls wappnen.
Vielleicht verstehe ich Dich. Vielleicht fühle Dich.
Mittlerweile brauche ich viel Ruhe. Und meine Ruhe besteht aus Introspektion, Meditation, Diskurs, Sport und Quellenanalyse.