In the third segment of Anton von Werner’s mosaics, we encounter a striking mixture of myth and history. Unlike the explicitly historical scenes – such as the proclamation of the German Empire – this image elevates the German victory in the Franco-Prussian War (1870/71) into an allegorical, almost divine vision.
At the center hovers a monumental figure draped in a red cloak, sword raised high. Emerging from the clouds, she appears as the embodiment of Victory itself – a goddess-like presence. At her feet lie defeated figures that symbolize France: a woman clutching the French tricolour, a warrior with a broken sword.
At the lower edge, fishermen with nets and everyday figures represent the persistence of ordinary life, quietly continuing in the background of world-shaking events.
The iconographic message is clear: the victory over France was not merely a political or military triumph, but a moment of almost mythological significance. The German people are presented here as chosen instruments of a higher order.
Artistically, the panel is striking for its contrast between heaven and earth. The upper half is dominated by clouds, flags, and heroic figures, while the lower part depicts calm landscapes and simple people. This tension enhances the impact of the central Victory figure, who descends from the clouds like a revelation.
This mosaic underlines that the Victory Column is not only a monument to historical fact, but also a monument of myth-making, transforming military success into a sacred, almost religious event.
Ciao Kakao, your Morticia
Im dritten Segment der Mosaike von Anton von Werner betreten wir eine Zwischenwelt zwischen Geschichte und Mythos. Anders als in den streng historischen Darstellungen der Proklamation des Kaiserreiches oder den kämpferischen Szenen zeigt dieses Bild eine allegorische Überhöhung des deutschen Sieges im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71).
Im Zentrum schwebt eine überlebensgroße Gestalt, in ein rotes Gewand gehüllt, mit erhobenem Schwert. Sie tritt aus den Wolken hervor, gleichsam als Verkörperung des Sieges oder einer göttlichen Kriegsgöttin. Zu ihren Füßen liegen besiegte Figuren, die durch ihre Attribute auf Frankreich verweisen – eine Frau mit der Trikolore, ein Kämpfer mit gebrochenem Schwert.
Am unteren Rand sehen wir Szenen des „irdischen Lebens“ – Fischer mit Netzen, einfache Menschen, die in der Bildsprache fast nebensächlich wirken und doch auf die Kontinuität des Lebens im Schatten großer historischer Ereignisse hinweisen.
Die ikonografische Botschaft ist eindeutig: Der Sieg über Frankreich war nicht nur ein politisch-militärischer Triumph, sondern auch ein Ereignis von überzeitlicher, fast mythischer Dimension. Das deutsche Volk wird hier nicht nur als Akteur der Geschichte, sondern als Auserwählter einer höheren Ordnung dargestellt.
Künstlerisch ist das Segment besonders bemerkenswert durch den Kontrast von Himmel und Erde. Während die obere Bildhälfte von Wolken, Fahnen und heroischen Gestalten beherrscht wird, bleibt der untere Teil ruhig, mit grünen Landschaften und alltäglichen Figuren. Diese Spannung verstärkt die Wirkung der zentralen Siegesfigur, die wie eine Offenbarung aus dem Himmel tritt.
Damit betont dieses Mosaik, dass die Siegessäule nicht nur ein Denkmal des Faktischen ist, sondern auch ein Monument der Mythenbildung, das den militärischen Sieg zu einem fast religiösen Ereignis verklärt.
Ciao Kakao, Eure Morticia
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