Der fortlaufende Zwiespalt zwischen Interaktion und Aktion bei meiner Schreiberei

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ist mir schon bald klar geworden, als ich die ersten Nachmittage meines Lebens damit verbracht habe, zu Antworten.

Dabei stellt sich für mich ein Problem auf, weil ich nach gewissen Regeln handele, die vielleicht ein bisschen Kitschig sind, aber sicher nicht anders gehandhabt werden wollen von mir. Daran ist also nicht zu rütteln, vorweggenommen.

Nur wie soll man Interagieren und Agieren, wenn einem nur eine begrenzte Zeit dazu bleibt, aber die Interaktion grundsätzlich unbegrenzt ist?!

Ich habe von einem Typen gelesen, und glaube ich auch mal was geschrieben, der 19000 Brieffreundschaften in Europa gehalten hat. @stayoutoftherz das war mit dir glaube ich, als wir über die Machbarkeit der Followerzahlen mit Anstand zu Schätzen und Schreiben geschrieben haben. Da hast Du gesagt glaube ich, mehr wie 500 schaffe ich nicht. Wohl hast Du dann Recht gehabt, trotz meiner Ansage, ich würde schon 1000 Schaffen. Wenn ich mir die Zahl und den Kontext Falsch eingeprägt habe, mag das so sein, sollte aber nicht. Der Typ war recht bekannt, irgendwann vor lange unserer Zeit. Ich habe mich also wieder mal gefragt, was ich fertig bringen kann, an Brieffreundschaften, wenn ich den Weg der moderne gehe mit all dem Internetz Zeugs. Wohl, wurde mir klar, das es nicht die Menge ist, auf die ich Wert lege, sondern die Echtheit dahinter. Das heist, ich mach und schreib nichts, was ich nicht will. Und trotzdem, übernehme ich mich immer wieder.

Das ist Dumm. :-)

Aber halt so. Jetzt könnte ich die Interaktion auch nicht auslagern und mir dabei helfen lassen, weil ja nicht mehr von mir interagiert, sondern von anderen, die nicht ich sein können und auch nicht in meinem Namen zu sprechen in der Lage wären. Wer könnte das denn auch wirklich bei einem anderem machen?

Aber ich bin halt kein Sammler von Freundschaften um jeden Preis. Wie man es heute wohl in seiner Spitze sehen dürfte im großen weiten Netzwerk und das dann auch in Zukunft wieder ein bisschen an Reiz verliert, also die Masse zu erreichen, damit man sich nen dicken Geldbeutel verdient dabei. Als Kinder unserer eigenen Technologie, war da aber ja nicht viel anderes von zu erwarten.

Auf deiner Tube (Youtube) habe ich über die Jahre ausprobiert, wie es wohl wäre, täte man sich nicht an die Person, sondern an den Inhalt wenden in diesem Sinne. Das ist aber noch viel Schlimmer, weil man dann mehr schreibt und irgendwann, prasseln dann die Antworten oft auch aus alter Vergangenheit auf einen ein, ohne das des aufzuhören scheint. Würde ich mich dort Löschen, täte man mal davon ausgegangen das mein Zeug das ich geschrieben habe nicht gelöscht wird, hätte ich heute sicher zu erwarten, das da noch so der ein oder andere was auf meinen Senf zu sagen hätte. Zeitversetzt. Aber so Richtig.

Dabei ist mir das natürlich jetzt immer wieder so passiert, das meine Meinung von damals, so Gut wie nicht mehr die Heutige ist, weil ja weiterentwickelt ein bisschen zumindest, in der Zwischenzeit. Sovieles, würde ich so nicht mehr sagen und dann antworte mal auf das, was ein anderer sagt, was Du früher geschrieben hast. Eigentlich ist das voll Verrückt, will ich damit sagen, das man sich mit alten Prinzipien in diese neue Kiste der digitalen Interaktion begibt. Verrückt, weil Zeit und Raum keine Rolle spielen. Aber wir nun mal Lebewesen sind, die so ticken, also in einer am besten schön durchstrukturierten Umgebung leben die sie genau definieren können und auch zeitlich immer brav dem Chronos folgen.

Nur was, wenn hier mal die Post abgeht? Ich glaub, dann vergeht mir der Spaß erst richtig, spätestens wenn die ersten himmlischen Emotionen über das neu gewordene Geld durch die ganzen neuen Menschen auf der Zeitkette seinen Reiz genauso verliert, wie das ständige Wiederbetrachten der doch immer etwa gleichen Inhalte.

Das ist wie mit dem Film anschauen. Wenn man Alt genug geworden ist und genug Filme gesehen hat, kann man selbst vorlaufen und sich den nächsten Film im Kopf ausmalen, während er passiert. Mit meinem Hamster mache ich an guten Tagen dann halt meine Späße, zu sagen, was als nächstes gesagt wird, obwohl ich das so genau nicht wissen kann. Wenns dann passt, ist das Gelächter und auch mal Selbsterstaunen groß.

Man lernt, die potentielle Zukunft zu sehen dabei. Das geht mir dann auch so mit der Schreiberei. Weil ausmalen kann man sich schon irgendwann, was passiert, wenn man in einen Wald reinschreit.

Und genau darauf will ich hinaus. Ich sehe keine andere Lösung, als immer weniger zu Agieren, damit ich dann bei dem, weiter Interagieren kann. Aber ich mag so oft so viel sagen, ohne eigentlich etwas dazu zu erwarten oder hören zu wollen, weils mir in dem Moment garnicht darum geht, zu Interagieren, sondern:

Darüber zu Informieren.

Ah, die Krux hat bestimmt der ein oder andere von euch auch schon festgestellt. Ist doch Doof.

Keine Eierlegende Wollmilchsau in Sicht, noch nicht mal, bei dem Schreiben und Lesen in unseren Köpfen zusammen nicht.^^

Salve und Danke euch für alles. Es wird irgendwie nicht Langweilig, sondern immer Besser. :-)

Sascha



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