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Du hast das Problem genau erkannt! Ein Urheberrecht oder ein Patent zu haben und es juristisch durchzusetzen (vor allem international), sind nämlich zwei Paar Schuhe!
Ich war mein Leben lang als Elektroingenieur hauptsächlich selbstständig tätig. Ich hatte soviele Ideen, die patentwürdig gewesen wären, aber nach den ersten schlechten Erfahrungen in jungen Jahren habe ich mir den Stress nie mehr angetan!
Es gibt in den USA einen gigantisch großen Industriezulieferer (so ähnl. wie Würth hier, nur viel größer), die legen (legten?) jährlich einen Teilekatalog mit über 2.000 Seiten auf und verteilen ihn gratis an jede Werkstatt im Land, ein richtiger Wälzer. Die Herstellungskosten dafür sind astronomisch! Für die hatte ich seinerzeit (vor dem WWW) ein Konzept entwickelt, wie sie die Kosten für den Katalog weitgehend sparen können. Ich bekam natürlich sofort eine Einladung ins Hauptquartier, ließ mir meine anwaltlich wasserdicht ausgearbeiteten Offenlegungsverträge unterschreiben und präsentierte meine Idee. "Oh wie fantastisch, sie werden von uns hören!"
Habe ich aber nicht und wurde beim Nachhaken ständig lauwarm abgewimmelt. Ein paar Monate später wird meiner Firma (ich war ja auch Kunde bei denen) ein elektronisches Katalogprodukt zugeschickt. Mein Konzept, nur in etwas abgewandelter Form! So... Hätte ich kleiner Freelancer jetzt die nächsten 10 Jahre für die Anwaltskosten arbeiten sollen, um diese Riesenfirma mit eigener Rechtsabteilung zu verklagen? Mit einem Prozessrisiko, das mich für den Rest meines Lebens hätte bankrottieren können??? Thanks, but no thanks!
Jung und doof. Danach schon mal etwas reicher an Lebenserfahrung. Die Moral von der Geschicht: Wer was erfindet, braucht einen Haufen Kohle nötiger als eine Idee. Entweder man strebt ein Patent an und hat das nötige Pulver, es juristisch knallhart durchzusetzen. Oder man produziert selber, sichert sich Vorsprung und Vorrangstellung im Markt und schöpft den Rahm ab, bevor die Nachahmer überhaupt aus den Puschen kommen. Oder man hat Glück und trifft auf ehrliche Geschäftspartner. Ein Sechser im Lotto ist wahrscheinlicher.
Im nächsten Leben werde ich Rechtsanwalt.
PS: Mit dem kratzigen Papier meiner für teuer Geld komponierten Offenlegungsverträge habe ich mir in der Folge für einige Tage buchstäblich den Arsch abgewischt. Damit sich die Lektion einprägt. Kein Witz.
Aufschlussreiche Geschichte aus deinem Leben!
Lektion: Spiele nicht mit den Jungen, die größer und stärker sind als du.
Der stärkste und gemeinste Junge ist immer noch der Staat. Und dieser schützt die anderen großen Jungen.
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Ist leider oft so,
große Firmen mit ekelhaften Rechtsabteilungen
die einem das Leben erschweren..
Hatte erst neulich so einen Fall mit
einer gegnerischen Versicherung die mich hinter das Licht führen wollten
da ich aber bei weitem nicht so Naiv war kam prompt mein Rechtsanwalt in Spiel
und nach einigen Schreiben landete das Geld bei mir,
das die versuchen um jeden Preis bei sich zu behalten.
Man glaubt echt nicht auf welche Ideen deren Kanzleien kommen,
nur um am Ende des Tages das Geld zu behalten.
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