Kleine Töpferei, Objektiv: Nikkor AF-S DX 35mm f/1.8 G Objektiv Blende: f / 2.5 | Brennweite: 35 mm | Belichtung: 1 / 20 | ISO: 100
English version below
Der Mensch macht Bilder, seit es ihn gibt. Dies belegen uralte Höhlenmalereien, da wäre z.B. das rund 45'000 Jahre alte Bild eines Sulawesi-Pustelschweines. In Kapstadt wurden sogar noch ältere Spuren gefunden, ganze 73'000 Jahre alt. Aber auch in Europa, genauer um Norden Spaniens, wurden Bilder und Handabdrücke aus einer Zeit von vor etwa 40'000 Jahren gefunden. Die Frage ist also nicht, ob die Menschen schon vor so langer Zeit künstlerisch tätig waren und somit auch über ein gewisses Niveau an Kultur verfügten, sondern lediglich, ob die Werke die Zeit überdauern.
Von Gabinete de Prensa del Gobierno de Cantabria, CC BY 3.0 es: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=28270785
Derartige Malereien lassen sich wie erwähnt auf dem gesamten Globus, über sehr grosse Zeiträume nachweisen. Die häufigsten Motive sind Jagd- und Tierszenen. Aber auch Handabdrücke und Darstellung von menschlichen Versammlungen wurden gefunden. Häufig war also die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt, oder der Mensch selbst Gegenstand der Betrachtung.
Doch Homo Sapiens begnügte sich nicht damit, Steinwände zu bemalen, um seine Umwelt abzubilden. Bereits Aristoteles (384–322 v. Chr.) beschrieb, in einer seiner Schriften, den Wirkmechanismus einer Camera obscura. Eine solche Lochkamera funktioniert im Prinzip wie das menschliche Auge. Vereinfacht ausgedrückt, wird Licht durch ein kleines Loch in einen ansonsten lichtdichten Hohlkörper geleitet. Dabei entsteht in diesem ein seitenverkehrtes, auf dem Kopf stehendes Bild des Aussenraumes.
Die Bildschärfe und Helligkeit wird dabei einzig durch die grösse der Öffnung bestimmt, dies wird später noch wichtig. Über die mathematischen und physikalischen Grundlagen dieses Prinzips wurden ganze Bücher geschrieben, deshalb verzichte ich hier auf eine genaue Darstellung dieser.
Es dauerte eine ganze Weile, bis 980 erste Versuche mit der Camera obscura vom arabischen Mathematiker Alhazen vorgenommen wurden. Durch das Bilderverbot im Islam war das allerdings riskant und die Technik fand keine sehr weite Verbreitung. Erst der englische Naturphilosoph Roger Bacon verhalf ihr zum Durchbruch und verwendete diesen Vorläufer der modernen Kamera bei seinen Beobachtungen der Himmelskörper und der Natur. Später war es der Universalgelehrte Leonardo da Vinci, welcher weitere wichtige Entwicklungsarbeit leistete.
In der Folge war die technische Entwicklung der Bildgebung eng mit dem Fortschritt der Glasbearbeitung verbunden. Weitere wichtige Faktoren waren die Fortschritte in den Bereichen Chemie und Optik.
Es benötige viel Grundlagenforschung im 17. und 18. Jahrhundert, bis es schlussendlich 1826 Louis Daguerre und Joseph Nicéphore Niépce, gelang ein Bild auf einer mit Asphalt beschichteten Zinnplatte zu verewigen.
Von Joseph Nicéphore Niépce - Rebecca A. Moss, Coordinator of Visual Resources and Digital Content Library, via email. College of Liberal Arts Office of Information Technology, University of Minnesota. Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=107219
Die Belichtungszeit dieser Aufnahme lag noch bei mehreren Stunden und das Ergebnis ist aus heutiger Sicht eher einfach, aber es ist doch faszinierend wie so etwas umgesetzt werden konnte. Immer mehr Menschen, Erfinder, Tüftler und Wissenschaftler beschäftigten sich mit dieser neuen Technologie und trieben sie voran.
Zu dieser Zeit waren sowohl die Aufnahme selbst, als auch die spätere Entwicklung der Negative in einer Dunkelkammer wohl ein kleines Abenteuer. Vielleicht haben Bilder aus dieser Zeit daher oft einen ganz eigenen Charme. Um 1850 - 1860 konnte durch die Verwendung von Albuminpapier erstmals kostengünstig Fotografien in grösserem Stil hergestellt werden.
Im 20. Jahrhundert wurde mit vielen verschiedenen Bildformaten gearbeitet und jede Epoche für sie prägende Formate. Die Apparate wurden nun immer kleiner und dadurch portabel. Das veränderte für die Fotografen alles, es musste inzwischen nicht mehr das Motiv zur Kamera gebracht werden, sondern die Kamera gelangte zum Motiv.
Auch im Bereich der Optiken waren immer bessere Geräte vorhanden und die Bildqualität stieg permanent.
1950 hielten dann elektronische Bauteile Einzug und fanden als Erstes beim japanischen Hersteller Nikon in der Serienproduktion Verwendung.
In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kam mit der Erfindung der digitalen Fotografie ein weiterer Paradigmenwechsel. Es dauerte zwar noch einige Jahre, bis die Ergebnisse qualitativ auf dem Niveau von analog aufgenommenen Bildern waren, jedoch war der Siegeszug der digitalen Geräte nicht aufzuhalten. Auch wenn es heute noch überzeugte Analog-Fotografen gibt, sind die Vorteile der digitalen Version kaum zu leugnen.
Mit immer besseren Sensoren und immer grösser werdenden Speichermedien konnten immer bessere Bilder aufgenommen werden. Bilder, die so gut sind, dass unser Auge den Unterschied oft gar nicht mehr wahrnimmt und diese nur noch in einem fototechnischen Labor nachweisbar sind.
Lange Zeit wurde das charakteristische Klicken, einer Spiegelreflexkamera, mit professioneller Ausrüstung assoziiert und das stimmte auch. Diese Bauform war und ist (noch) dominierend und jeder, der einmal mit einer solchen Kamera ein paar Bilder geschossen hat, der weiss wie toll es sich anfühlt, wenn der Auslöser betätigt wird und der Spiegel im Kamerakörper präzise hochklappt und so das Licht auf den Sensor lässt.
In den letzten Jahren wurden immer bessere spiegellose Systemkameras entwickelt und viele Profis haben ihre Ausrüstung bereits umgestellt. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Spiegellosen durchsetzen. In Sachen Qualität gibt es heute keine Unterschiede mehr, sofern man Geräte von namhaften Herstellern als Referenz nimmt.
Wer nicht gerade im High-End-Bereich unterwegs ist, kann sich gute Ausrüstung auch als Normalverdiener leisten. Und in gute Ausrüstung zu investieren lohnt sich, deutlich wird das in Grenzsituationen. Moderne Smartphone Kameras werben mit hohen Auflösungen, und ja sie haben zwischenzeitlich echt gute Kameras. Das gilt aber meiner Erfahrung nach nur solange, die Lichtverhältnisse einigermassen okay sind.
Was ist es also, was das Fotografieren für so viele Menschen so spannend macht? Auf diese Frage gibt es vermutlich tausende Antworten und ich kann hier nur für mich sprechen.
Für mich war die Fotografie die erste kreative Tätigkeit, zu welcher ich einen guten Zugang hatte. Das Zusammenspiel von Licht und Perspektive, die Auseinandersetzung mit dem Motiv und dazu die sehr stark technischen Elemente der digital Fotografie sind es, die mich so enorm faszinieren.
Ich liebe die Herausforderung, die bestmöglichen Einstellungen und Werte für eine Aufnahme zu finden, sodass fast keine Nachbearbeitung mehr nötig ist. Wenn man anfängt sich mit Fotografie zu befassen und selbst mit seiner Kamera loszieht, dann fängt man an, die Welt mit anderen Augen zu sehen, das war und ist für mich bereichernd.
Mein Bewusstsein für kleine Details und die für die Schönheit eines Moments haben sich deutlich verstärkt seit ich Fotografiere.
Leider finde ich immer seltener die Zeit, mit meiner Kamera nach draussen zu gehen und zu fotografiere und da ich derzeit keinen Zugang zu meinem Bilder-Archiv habe, zeige ich euch zum Abschluss noch ein paar Bilder aus meinem Flickr-Account. Sie geben euch einen kleinen Einblick in mein fotografisches Schaffen. Die Bilder sind von mir mit meiner Nikon D5500 aufgenommen und mit Adobe Lightroom entwickelt.
Ich hoffe, euch hat die heutige Reise gefallen & bis bald.
Sonnenblume freigestellt mit dem: Nikkor AF-S DX 35mm f/1.8 G Objektiv
Blende: f / 1.8 | Brennweite: 35 mm | Belichtung: 1 / 4000 | ISO: 100
Erste Versuche mit einem Graufilter und langer Belichtung, Objektiv: Sigma 24mm f1.8
Blende: f / 13.0 | Brennweite: 24 mm | Belichtung: 5' | ISO: 100
Schmetterling auf Blume, Objektiv: Nikkor AF-S DX 35mm f/1.8 G
Blende: f / 1.8 | Brennweite: 35 mm | Belichtung: 1 / 4000 | ISO: 100
Kohlmeise (Parus major) auf einem Ast, Objektiv: Nikon 85mm f/3.5 DX VR Micro-NIKKOR ED
Blende: f / 10.0 | Brennweite: 85 mm | Belichtung: 1 / 80 | ISO: 100
Small clay pot, Lens: Nikkor AF-S DX 35mm f/1.8 G Objektiv Aperture: f / 2.5 | Brennweite: 35 mm | Focal length: 1 / 20 | ISO: 100
Humans have been making pictures ever since they existed. This is proven by ancient cave paintings, for example the 45,000 year old picture of a Sulawesi pustel pig. In Cape Town, even older traces were found, 73,000 years old. But also in Europe, more precisely in the north of Spain, pictures and handprints from about 40'000 years ago were found. So the question is not whether people were artistically active so long ago and thus had a certain level of culture, but only whether the works survive the passage of time.
Von Gabinete de Prensa del Gobierno de Cantabria, CC BY 3.0 es: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=28270785
Such paintings can be found, as mentioned, all over the globe, over very long periods of time. The most common motifs are hunting and animal scenes. But also handprints and representation of human gatherings were found. So often the relationship of man to his environment, or man himself was the subject of observation.
But Homo Sapiens was not satisfied with painting stone walls to depict his environment. Aristotle (384-322 B.C.) described the mechanism of a camera obscura in one of his writings. In principle, such a pinhole camera works like the human eye. In simple terms, light is directed through a small hole in an otherwise light-tight hollow body. The result is an upside-down image of the outside world.
The image sharpness and brightness is only determined by the size of the aperture, this will be important later. Whole books have been written about the mathematical and physical principles of this method, so I will not describe them in detail here.
It took quite a while until the first experiments with the camera obscura were made by the Arab mathematician Alhazen in 980. Due to the prohibition of images in Islam, however, this was risky and the technique was not widely used. It was the English natural philosopher Roger Bacon who helped it achieve a breakthrough and used this forerunner of the modern camera in his observations of the sky and nature. Later, it was the all-round genius Leonardo da Vinci who did further important development work.
Subsequently, the technical development of imaging was closely linked to advances in glass processing. Other important factors were advances in chemistry and optics.
It took a great deal of basic research in the 17th and 18th centuries before Louis Daguerre and Joseph Nicéphore Niépce finally succeeded in capturing an image on a tin plate coated with asphalt in 1826.
Von Joseph Nicéphore Niépce - Rebecca A. Moss, Coordinator of Visual Resources and Digital Content Library, via email. College of Liberal Arts Office of Information Technology, University of Minnesota. Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=107219
The exposure time of this shot was still several hours and the result is rather simple from today's perspective, but it is still fascinating how something like this could be implemented. More and more people, inventors, tinkerers and scientists engaged with this new technology and pushed it forward.
At that time, both the taking of the picture itself and the subsequent development of the negatives in a darkroom were probably a bit of an adventure. Perhaps this is why pictures from this time often have a charm all their own. Around 1850 - 1860, the use of albumen paper made it possible to produce photographs inexpensively on a larger scale for the first time.
In the 20th century was worked with many different image formats and each era for them characterizing formats. The apparatus now became smaller and smaller and thus portable. This changed everything for photographers; in the meantime, the subject no longer had to be brought to the camera, but the camera reached the subject.
In the field of optics, too, better and better equipment was available, and the image quality increased permanently.
In 1950, electronic components were introduced and were first used in series production by the Japanese manufacturer Nikon.
In the 1970s, another paradigm shift came with the invention of digital photography. Although it took a few more years before the results were on a par with analog images in terms of quality, the triumph of digital devices was unstoppable. Even if there are still convinced analog photographers today, the advantages of the digital version can hardly be denied.
With ever better sensors and ever larger storage media, it has been possible to take better and better pictures. Images that are so good that our eye often no longer even notices the difference and these are only detectable in a photo-technical laboratory.
For a long time, the characteristic click of an SLR camera was associated with professional equipment, and that was true. This design was and is (still) dominant, and anyone who has ever taken a few pictures with such a camera knows how great it feels when the shutter button is pressed and the mirror in the camera body flips up precisely, letting the light onto the sensor.
In recent years, more and more mirrorless system cameras have been developed and many professionals have already changed their equipment. It should only be a matter of time before mirrorless cameras become the norm. In terms of quality, there are no longer any differences today, as long as you take devices from well-known manufacturers as a reference.
If you're not a high-end photographer, you can afford good equipment even if you earn a normal wage. And investing in good equipment is worthwhile, which becomes clear in extreme situations. Modern smartphone cameras advertise high resolutions, and yes, they do have really good cameras in the meantime. But in my experience, that only applies as long as the lighting conditions are reasonably okay.
So what is it about photography that makes it so exciting for so many people? There are probably thousands of answers to this question and I can only speak for myself here.
For me, photography was the first creative activity to which I had good access. The interplay of light and perspective, the examination of the subject and the very strong technical elements of digital photography are what fascinate me so much.
I love the challenge of finding the best possible settings and parameters for a shot, so that almost no post-processing is necessary. When you start to get involved with photography and go out with your camera yourself, you start to see the world through different eyes, which has been and continues to be enriching for me.
My awareness of small details and the beauty of a moment have increased significantly since I started taking pictures.
Unfortunately, I find more and more rarely the time to go outside with my camera and take pictures and since I currently have no access to my image archive, I show you a few pictures from my Flickr account to close. They give you a little insight into my photographic work. The pictures were taken with my Nikon D5500 and developed with Adobe Lightroom.
I hope you enjoyed today's journey & see you soon.
Sunflower cropped with the: Nikkor AF-S DX 35mm f/1.8 G Lens
Aperture: f / 1.8 | Focal length: 35 mm | Exposure: 1 / 4000 | ISO: 100
First attempts with a gray filter and long exposure, Lens: Sigma 24mm f1.8
Aperture: f / 13.0 | Focal length: 24 mm | Exposure: 5' | ISO: 100
Butterfly on a flower, Lens: Nikkor AF-S DX 35mm f/1.8 G
Aperture: f / 1.8 | Focal length: 35 mm | Exposure: 1 / 4000 | ISO: 100
Great tit (Parus major) on a branch, Lens: Nikon 85mm f/3.5 DX VR Micro-NIKKOR ED
Aperture: f / 10.0 | Focal length: 85 mm | Exposure: 1 / 80 | ISO: 100
Mostly translated with www.DeepL.com (free version)
Text by @captainloken
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Sehr schön, etwas über die geschichtliche Entwicklung der Camera zu hören :-) ich bin begeistert! Und deine Fotos sind wirklich verdammt gut.
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Danke dir für den wunderbaren Exkurs durch die Zeiten mit sehr viel Inhalt zum dauerhaften Abspeichern. Ich gehe nämlich davon aus, dass meine innere Speicherplatte noch jede Menge freien Speicherplatz zur Verfügung hat.
Sehr gern geschehen, es freut mich natürlich wenn Dir der Beitrag gefallen hat. Es gäbe noch viele weitere und interessante Details rund um die Fotografie, aber ich musste mich ein wenig auf das Wesentliche beschränken.
Freier Speicher ist immer dazu da befüllt zu werden, vielen Dank für Deinen Rehive und den Kommentar.
Wenn tolle Arbeit nicht honoriert wird, steht es mit der Motivation zur Fortsetzung nicht zum Besten.
Diese Botschaft sollte allmählich die Runde machen.